KAB: Deutsche Bischofskonferenz lässt eine wichtige soziale Stimme verstummen

Ratlos und wütend zeigen sich die Präsides der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung über das Aus des Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle in Mönchengladbach (KSZ).

„In einer Zeit multipler Krisen und zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung sehen wir einen wichtigen Auftrag für die Kirche darin, die Werte des Evangeliums und der Christlichen Sozialverkündigung aktiv in die Gesellschaft einzubringen“, so die Geistlichen Leiter des katholischen Sozialverbandes in einer Stellungnahme.

 

Aus nach 60 Jahren

Laut Beschlusslage der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und des Verbandes Diözesen Deutschlands (VDD), wird die Immobilien und die Einrichtung der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle in Mönchengladbach, die im letzten Jahr ihr 60-jähriges Jubiläum beging, zum Jahresende eingestellt. Bis dahin sollen laufende Projekte fortgeführt werden. Träger des KSZ ist die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK).

 

Wichtige Stimme der katholischen Arbeiterschaft

Die wissenschaftliche Einrichtung besteht seit 1963 und wurde am Standort des ehemaligen Volksvereins für das katholische Deutschland gegründet. Der Volksverein war ab 1890 bis zu seiner erzwungenen Auflösung 1933 eine wichtige Stimme für die katholische Sozialethik und die katholische Arbeiterschaft. Gründungsdirektor war der Vordenker der katholischen Soziallehre, der Jesuit Gustav Gundlach. „Wir halten diese Entscheidung für ein falsches und fatales Signal in einer Situation, in der wir dringend einen gesellschaftlichen Diskurs über die Werte brauchen, die uns Orientierung für die zukünftige Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland, Europa und der Welt geben“, so die KAB-Präsides. Sie fordern in einer Stellungnahme die Bischofskonferenz auf, die „Entscheidung zurückzunehmen“.

Erklärung der Präsides in der KAB Deutschlands